Heute Nacht hat es in Saarwellingen wieder gebebt!
Für die Chronik:
Saarländischer Rundfunk – sr-online.de am 16.09.2014:
RAG schließt weitere Beben nicht aus
Nach den Erdstößen im Raum Lebach und Saarwellingen schließt die RAG weitere Erschütterungen nicht aus. Das Beben im Bereich des ehemaligen Abbaugebietes Primsmulde am Montag erreichte die Stärke von 2,7 auf der Richterskala. Vorwürfe, die Erschütterung sei eine Folge des Grubenwasseranstiegs, wies die RAG allerdings zurück.
(16.09.2014) Gegen 15.14 Uhr bebte in den Orten rund um Saarwellingen die Erde. Das Erdbeben erreichte nach Angaben des Erdbebendienstes der Universität Freiburg eine Stärke von 2,7 auf der Richterskala. Neben Saarwellingen waren vor allem Lebach, Knorscheid, Nalbach, Dillingen und Hüttersdorf betroffen. Eine Vielzahl von besorgten Bürgern meldete sich bei der Polizei. Am stärksten war das Beben nach Angaben der RAG in Saarwellingen mit einer Schwinggeschwindigkeit von rund 3,6 Millimetern pro Sekunde. Zum Vergleich: Bei dem schweren Erdbeben im Februar 2008 lag die Schwinggeschwindigkeit bei 92 Millimetern pro Sekunde.
SR 3- Studiogespräch
Mediathek: as war die Ursache für das erneute Bergbeben? - Eine Einschätzung von SR 3-Reporterin Karin Mayer [SR 3, Renate Wanninger, 16.09.2014, Länge: 3:26 Min.]
Die Ursache des Bebens wurde im Bereich des ehemaligen Abbaugebietes Primsmulde in einer Tiefe von etwa 1400 Metern lokalisiert. Das bestätigten Sprecher von Bergamt Saarbrücken und RAG dem SR. Rainer Heckelmann vom Bergamt Saarbrücken sagte, die Schwinggeschwindigkeit habe am Schacht Primsmulde bei 7,5 Millimetern pro Sekunde gelegen.
Erdbeben im Raum Lebach [aktueller bericht, 15.9.2014, ca. 2:00 Min.]
Weitere Beben nicht ausgeschlossen
Nach Angaben von Bergamt und RAG können weiterhin Spannungen im ehemaligen Bergbaubereich in der Primsmulde auftreten. Das sei das Ergebnis von Gutachten gewesen, die mit Blick auf den geplanten Anstieg des Grubenwassers erstellt wurden, so Heckelmann. Das Bergamt müsse jetzt die vorliegenden Daten prüfen.
RAG: Erschütterung keine Folge der Grubenwasserhaltung
Der RAG-Konzern schließt nicht aus, dass es im Raum Lebach zu weiteren Erderschütterungen kommt - allerdings nicht mehr in der Stärke wie bei dem Erdbeben im Jahr 2008. Vorwürfe, die Erschütterung sei eine Folge abgestellter Grubenwasserpumpen im Bergwerk Saar, wies der RAG-Regionalbeauftragten Friedrich Breinig zurück. Das Wasser unter Tage steige derzeit sehr langsam an. Das sei ein normaler Prozess nach dem Bergbauende und habe noch nichts mit dem Konzept für die Wasserhaltung im gesamten Saarland zu tun.
Konkrete Schäden wurden nach Angaben der RAG bisher nicht angezeigt. Bis 17.00 Uhr hatten sich bei der RAG rund 27 Anwohner gemeldet. Für heute hat der Landesverband der Bergbaubetroffenen eine Demonstration vor dem Rathaus in Saarwellingen angekündigt.
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Saarwellingen: Historisches Beben von 2008
In Saarwellingen hatte es im Februar 2008 zuletzt das schwerste Erdbeben gegeben, das im Saarland jemals durch den Bergbau ausgelöst wurde. Das Beben hatte eine Stärke von 4,0 auf der Richterskala. Es markierte zugleich einen Wendepunkt im Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau an der Saar.
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Politik & Wirtschaft
Regierung fordert Aufklärung über Erdbeben
Nach dem bergbaubedingten Erdbeben in der Stärke von 2,7 auf der Richter-Skala im Raum Lebach und Saarwellingen fordert die saarländische Landesregierung eine rasche Klärung der Ursachen. Der Landesverband der Bergbaubetroffenen hat unterdessen für heute Abend in Saarwellingen zu einer Demonstration aufgerufen.
(16.09.2014) "Wir haben Verständnis für die Besorgnis der Menschen in den betroffenen Orts- und Wohnlagen", sagten Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag. Die RAG Deutsche Steinkohle sei aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den Bergbehörden und "Wir müssen der Deutschen Montan Technologie das Geschehen aufzuklären. auch wissen, welche Gegenmaßnahmen im Bedarfsfall möglich wären, um Schäden an der Oberfläche zu minimieren", teilten Kramp-Karrenbauer und Rehlinger mit. CDU und SPD im Landtag wollen auch kurzfristig eine Sitzung des Ausschusses für Grubensicherheit beantragen.
Grüne und Piraten plädieren für sofortigen Stopp der Grubenflutung
Die "Die Flutung der Primsmulde muss Grünen fordern schnelles Handeln. umgehend gestoppt werden", sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Hubert Ulrich. Bis heute gebe es keine unabhängige Expertise zu den möglichen Konsequenzen einer Flutung. Zudem werde sich das Gutachten, das die Landesregierung zur Grubenwasserhaltung in Auftrag gegeben habe, ausschließlich mit möglichen Auswirkungen auf die Wasserqualität "Wie der gestrige Vorfall gezeigt hat, ist dies bei Weitem beschäftigen. nicht genug", so Ulrich. Für die Landtagssitzung kommende Woche will seine Fraktion einen Antrag zum Stopp sämtlicher Flutungen einbringen. Auch die Piratenpartei will sich für einen sofortigen Stopp der Flutung einsetzen.
Bergbaubetroffenen demonstrieren in Saarwellingen
Unterdessen hat der Landesverband der Bergbaubetroffenen für heute Abend eine Demonstration vor dem Saarwellinger Rathaus angekündigt. Die Erderschütterung mit einer Stärke von 2,7 auf der Richterskala am Montag habe gezeigt, dass die Vorhersagen des Betreibers RAG nicht stimmten, dass es zu keinen stärkeren Beben mehr kommen könne, sagte Manfred Reiter, einer von drei Vorsitzenden des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar. Die Erschütterung habe Erinnerungen an das schwere Beben von 2008 geweckt.
Am Montagnachmittag hatte die Erde im Bereich Saarwellingen und Lebach über dem Kohlefeld Primsmulde gebebt. Schäden wurden nach Angaben von RAG und Polizei nicht festgestellt. Es war das erste größere Beben seit 2008.
(red/epd/dpa)
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Rund 400 Teilnehmer bei Bergbaudemo
Am Dienstagabend haben rund 400 Menschen an einer Demonstration des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen teilgenommen. Vor dem Rathaus in Saarwellingen forderten sie Maßnahmen gegen weitere Erdbeben.
(16.09.2014) Der Landesverband der Bergbaubetroffenen fordert, dass die Pumpen im Bergwerk Saar wieder angestellt werden. Sprecher des Landesvorstandes Manfred Reiter sagte vor knapp 400 Protestteilnehmern in Saarwellingen, die RAG müsse ab jetzt offen über die Flutung des Bergwerks Saar informieren und ein umfassendes Gutachten zu Erdbebensicherheit und Trinkwasserschutz erstellen. Von der Landesregierung forderte Reiter einen Aktionsplan für eine erneute schwere Erschütterung und für den Fall, dass Trinkwasser im Saarland verschmutzt werde.
Demo der Bergbaubetroffenen [aktueller bericht, 16.9.2014, ca. 2:30 Min.
Rehlinger fordert saubere Aufarbeitung
Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sagte im "Im Grunde genommen ist jede Erschütterung eine zu Interview mit dem SR: Man könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht ausschließen, dass viel." es zu weiteren Erschütterungen kommt. Auch könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Erschütterungen mit den Teilflutungen des Bergwerks "Wir erwarten jetzt natürlich von der RAG zusammenhängen. Aufklärungsarbeit. Anschließend muss man überlegen, welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können."
RAG weist Vorwürfe zurück
Auch die RAG schließt nach dem Beben von Montag weitere Erschütterungen nicht aus. Das Beben im Bereich des ehemaligen Abbaugebietes Primsmulde am Montag hatte die Stärke von 2,7 auf der Richterskala. Vorwürfe, die Erschütterung sei eine Folge des Grubenwasseranstiegs, wies die RAG allerdings zurück. Konkrete Schäden wurden nach Angaben der RAG bisher nicht angezeigt.
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Geologe erklärt Entstehung und mögliche Ursachen
Der Geologe und Grundwasser-Experte Dr. Jürgen Wagner hat im  "aktuellen bericht" die möglichen Ursachen und Zusammenhänge von Erderschütterungen im Saarland erklärt: Interview mit Jürgen Wagner [aktueller bericht, 16.9.2014, ca. 4.50 Min.] (red/K.Mayer)
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RAG schließt schweres Erdbeben aus
Die RAG schließt ein starkes Erdbeben im Raum Lebach-Saarwellingen wie im Jahr 2008 aus. Anwohner müssen jedoch auch in Zukunft mit kleineren Erschütterungen rechnen. Die Flutung der Primsmulde ist laut RAG nicht der Grund für das letzte Beben.
(22.09.2014) Am 15. September hat es im Raum Lebach-Saarwellingen zum ersten Mal seit dem Ende des Bergbaus im Saarland ein Beben der Stärke 2,7 gegeben. Mit solchen Beben müsse man auch in Zukunft rechnen, sagte der verantwortliche Markscheider, Peter Fischer, dem SR. Insgesamt habe die RAG in der Vergangenheit rund 320 Kleinst-Erschütterungen gemessen, die für den Menschen nicht spürbar sind. Das Beben vom 15. September war allerdings das Erste, das auch von Menschen wahrgenommen werden konnte, so der verantwortliche Vermessungsingenieur.
Flutung der Primsmulde mindert Erschütterungsgefahr
Mit der Flutung der Primsmulde habe dies allerdings nichts zu tun. Das Eindringen des Wassers in die Stollen verhindere vielmehr stärkere Beben. "Der Grubenwasseranstieg sorgt eher dafür, dass wir eine gleichmäßigere Entspannungsmöglichkeit haben. Er sorgt nicht dafür, dass zusätzliche Spannungen eingetragen werden", sagte Fischer. Momentan betrage die Flutungsgeschwindigkeit der Stollen ca. drei Meter pro Monat. Das eindringende Wasser diene dem Gestein als eine Art Schmiermittel. Die RAG hält daher trotz des Bebens vor einer Woche an dem Konzept fest, bis 2016 das Grubenwasser bis auf 400 Meter ansteigen zu lassen.
"RAG nimmt Stellung zu Erdstößen" [Video, aktueller bericht, 22.09.2014, Länge: ca. 3:10 Min.]
Ursache sind Erdspannungen
Der Grund für das Beben sind die Spannungen im Gebirge, die sich von Zeit zu Zeit in Erschütterungen entladen. Ein Beben wie vor sechs Jahren ist für Fischer jedoch unrealistisch: "Ein Erschütterungsereignis wie vor sechs Jahren schließen wir aus. Wir schließen Erschütterungen aus, die in der Größenordnung liegen, bei der Menschen gefährdet werden können."
Die RAG will die Bürger in Zukunft durch Versammlungen und Veranstaltungen intensiver über die Entwicklungen informieren.
(Yvonne Schleinhege / red)
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Erdbeben im Raum Saarwellingen
Im Raum Saarwellingen hat in der Nacht die Erde gebebt. Das Erdbebenzentrum Freiburg erfasste eine Erschütterung der Stärke 2,0 mit einem Ursprung in rund einem Kilometer Tiefe. Die RAG hat nur ein "Kleinstbeben" verzeichnet.
(10.10.2014) Das Beben war gegen 1.00 Uhr in der Nacht im Raum Saarwellingen aufgetreten. Das Lagezentrum der Polizei erhielt mehrere Anrufe von Anwohnern, allerdings wurden keine Schäden gemeldet.
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Karlheinz Pohmer von der RAG erklärte, die stärkste Schwinggeschwindigkeit sei in Hülzweiler gemessen worden. Der Wert lag bei 0,6 mm pro Sekunde und sei nur von einem Seismographen erfasst worden. Das passe nicht mit einem Beben der Stärke 2,0 zusammen.
Das Freiburger Erdbebenzentrum, das ebenfalls von Anwohnern informiert worden war, korrigiert den Wert aber nicht. Die Schwinggeschwindigkeit hänge stark vom Ort der Messung ab, daher sei die Diskrepanz der Werte nicht so groß, wie von der RAG angegeben, so die Experten. Bereits im September war im Raum Saarwellingen ein Beben der Stärke 2,7 aufgetreten.
(red)
http://www.sr-online.de/sronline/nachri ... en104.html