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Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Di, 19.01.2010 23:22
von BergmannsSohn
Das erinnert doch sehr an unsere situation hier in saarwellingen und umgebung:

Nassweiler: Ort wartet auf Schadensregulierung

Sieben Jahre nach dem Ende des französischen Bergbaus wartet die Gemeinde Großrosseln noch immer auf die Regulierung der Bergbauschäden im Ortsteil Nassweiler.

Die Gemeinde Großrosseln hat deshalb ein selbständiges Beweisverfahren vor dem Landgericht Saarbrücken angestrebt. Bürgermeister Duchene sagte, der Bergbaubetreiber verzögere das Verfahren.

Der Gutachter warte seit 3 Jahren auf wichtige Unterlagen. Jetzt helfe nur noch eine gerichtliche Anordnung. Großrosseln erwartet eine Schadenshöhe von 10 Millionen an Straßen und Gebäuden.


http://www.sr-online.de/nachrichten/30/1011474.html


Thema Bergbauschäden
Die Straßen und Kanäle in Naßweiler müssten wegen der Bergbauschäden eigentlich dringend saniert werden - doch das Geld fehlt. Auch Jahre nach Ende des Bergbaus ist von französischer Seite bislang keine Hilfe gekommen - auch weil wichtige Unterlagen zur Schadensregulierung fehlen.

http://www.sr-online.de/sr3/442/1009559.html

Naßweiler: Juristische Schritte angekündigt

Sieben Jahre nach dem Ende des französischen Bergbaus kündigt die Gemeinde Großrosseln wegen der Regulierung der Bergbauschäden weitere juristische Schritte an.

Bürgermeister Duchene sagte, die französische Bergbehörde werde nun gerichtlich aufgefordert, Unterlagen abzugeben. Der Gutachter warte seit drei Jahren auf wichtige Papiere.

Nur mit den Unterlagen könne die Höhe des Schadens beurteilt werden. Nach Einschätzung der Gemeinde sind in Naßweiler Schäden in Höhe von zehn Millionen Euro entstanden.


http://www.sr-online.de/nachrichten/30/1011912.html


Der interessante radiobericht:

rtsp://ondemand01.sr-online.de/audio/sr3/bergbauschaeden-nassweiler_km_64K_Aud_Stream_SR.rm

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Mo, 25.01.2010 12:33
von merlin
Eine sehr interessante Zusammenstellung:

Aus der Lebacher Bürgerinitiative IGAB kommen Nachrichten über
Differenzen mit Jamaika.Seit Jahren kämpft die Interessengemeinschaft
gegen die Schäden und sonstigen Folgen des Steinkohle-Bergbaus. Stets
konnte sie sich der Unterstützung der ehemaligen Oppositionsparteien
der Grünen und Liberalen sicher sein.Vor allem die Grünen wandten sich
schon früh gegen sinnlose Vorhaben der Saarbergwerke; ihnen ist z.B.die
Rettung des Saarlouiser Stadtwaldes zu verdanken.Die Speerspitze der
Liberalen richtete sich gegen die Subventionierung des seit
Jahrzehnten defizitären, überholten Steinkohlebergbaus .
Demgegenüber muß man daran erinnern:
*Bergbau - die teuerste ABM-Maßnahme*
An der Saar erfreute sich der Bergbau stets einer massiven Unterstützung
durch die Politik. Die sog. Kohlefraktion im Landtag vereinte Schwarze
und Rote "in einem Boot". Das Saarland ließ sich seine Saargruben etwas
kosten. Allein die deutsche Saarbergwerke AG erhielt bis zum
Kohlekompromiß 1997 rd.1,5 Milliarden DM an Finanzspritzen. Der
milliardenschwere 26prozentige Anteil am Aktienkapital wurde für 1 DM
an die RAG verschleudert Für die Saargruben legte der Bund bei diesem
Deal noch 2 Mrd.DM als Mitgift oben drauf - zu seinem symbolischen
"Verkauf "des Aktienkapitals für ebenfalls 1 DM.

Man fragt sich, wohin all diese Werte ( z.B. die Immobilien)
verschwunden sind, von den verlorenen 120 Milliarden Euro an
Betriebssubventionen ganz zu schweigen.

Und noch heute fließen Gelder für den Bergbau wie in einen Schacht
ohne Boden.
Rechtsverbindlich waren ab Bergbauende Mitte 2012 plus 5 Jahre , also
bis 2017, zur "Anpassung der Kapazitäten" die sog. APG-Gelder
zahlen.Als der CDU-Chef Müller noch allein regierte, sagte er aus
dem Landeshaushalt Anpassungsgelder von jährlich rd. 11 Millionen
Euro zu bis 2028 !

*Ende des Bergbaus war nicht absehbar*
Erst die an Zahl und Stärke zunehmenden Bergbau-Beben brachten eine
Wende. Noch am 16.11.2007 schreibt die SZ:
"Nach langem Zögern fordert die Politik die DSK zum Handeln auf - auch,
weil sie den wachsenden Druck der Betroffenen spürt". Die
Interessengemeinschaften brachten nach jedem Beben Hunderte, ja Tausende
Demonstranten auf die Straße.
Als im Februar 2008 der Erdbebenterror in der Primsmulde ( im
schlimmsten Beben des deutschen Steinkohleabbaus überhaupt) eskalierte ,
endete die Kohleförderung in einem sofortigen Abbaustopp.

Inzwischen entwickelte man für den Saarbergbau ein
"sozialverträgliches" Auslaufkonzept:
In den Flözen Grangeleisen und Wahlschied im Dilsburgfeld OST wird die
Kohleförderung Mitte 2012 beendet werden
Gegen den erneuten Abbau regte sich der Widerstand der
Bergbau-Betroffenen. Sie forderten gründlichere und weitergreifende
Untersuchungen. Doch das unter FDP-Wirtschaftsminister Hartmann
agierende Bergamt genehmigte den Kohleabbau - wie üblich im
Sofortvollzug, der den betroffenen Bürgern ihr Grundrecht zur Gegenwehr
nimmt.Das hatten die Bergbau-Geschädigten nicht erwartet, dass die FDP,
die als Oppositionelle Schulter an Schulter mit ihnen für ihre
Bürgerrechte gekämpft hatte, sie derart im Stich lassen würde.Die
Zeitung titelte: "Hartmann kontra Bergbau-Betroffene"
Das Faß lief über, als Hartmann unbedacht den Bergbau als "günstige
Veranstaltung" bezeichnete.
Nach wie vor erwarten die vom Bergbau Geschädigten nicht nur eine
effektivere Bergbauaufsicht ( z.B. durch Wiedereinrichtung von
Beben-Meßgeräten) , sondern aus "Sozialverträglichkeit" Entschädigung
für den Wertverlust durch die Bergschäden.

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Mo, 25.01.2010 21:32
von WSchaefer
merlin hat geschrieben:Das hatten die Bergbau-Geschädigten nicht erwartet, dass die FDP,
die als Oppositionelle Schulter an Schulter mit ihnen für ihre
Bürgerrechte gekämpft hatte, sie derart im Stich lassen würde.
So ist es!


Hier noch ein Bericht aus den SR Hörfunknachrichten von heute, der zur oben genannten Zusammenstellung passt:

Völklingen: Grüne wollen angemessene Entschädigung für Fürstenhausen

Die Grünen-Fraktion im Vöklinger Stadtrat hat die Landesregierung aufgefordert, den Stadtteil Fürstenhausen bei der Vergabe der Konjunkturmittel angemessen zu berücksichtigen.
In einem offenen Brief an Regierungschef Müller sowie Umweltministerin Peter nannte der Vorsitzende Jost Bauarbeiten an Kanälen, Straßen und Gehwegen. Jost bezog sich dabei auf die Pläne der Landesregierung, die jährlichen Beihilfen der RAG dazu zu verwenden, die Zinsen für Kredite zugunsten konjunkturstabilierender Maßnahmen zu zahlen. Insoweit seien die Forderungen der Grünen-Fraktion berechtigt. Die RAG habe schließlich mit dem Steinkohlebergbau für die Zerstörungen in Fürstenhausen gesorgt.

http://www.sr-online.de/nachrichten/29/1015763.html

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Di, 23.02.2010 9:54
von merlin
SZ von Heute...:

Heute Mahnwache der Bergbaubetroffenen
Der Landesverband erinnert an das Erdbeben in Saarwellingen vor zwei Jahren

Saarwellingen. Der Landesverband
der Bergbaubetroffenen gedenkt
am heutigen Dienstag, 23.
Februar, um 16.30 Uhr mit einer
Mahnwache an der St. Blasius
Kirche in Saarwellingen an das
bisher schwerste bergbaubedingte
Erdbeben in Deutschland vor
genau zwei Jahren.
Der Landesverband will daran
erinnern, das man im Vorfeld des
bergbaubedingten Erdbebens
über Jahre hinaus den von der
Deutschen Steinkohle AG (DSK)
und den Bergämtern dargestellten
Sachlage, Daten und Fakten
zu den über 1000 bergbaubedingten
Erdbeben seit Mitte der 90er
Jahre misstraut und widersprochen
hatte.
Immer wieder hatten die Bergbaubetroffenen
nach eigenen Angaben
bei verantwortlichen Stellen
in der Politik, bei RAG und
DSK auf die Gefahr für die Gesundheit
und das Privateigentum
der Bürger in der gefährdeten Region
hingewiesen.
Mit der Mahnwache verweist
der Landesverband der Bergbaubetroffenen
erneut auf die Gefahren
durch den aktuellen Bergbau
in der Region Saarlouis. Der Landesverband
rechnet weiterhin
mit Grubenbeben durch die in die
Gefahrenlage im genehmigten
und noch zu genehmigenden Abbaufeldern.
Es besteht nach Auffassung
des Landesverbandes
weiter eine Gefahr für Leib und
Leben von Bergleuten und Bergbaubetroffenen.
red

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Di, 23.02.2010 9:59
von merlin
SR online.......

http://www.sr-online.de/nachrichten/1668/1026749.html


Jahrestag des Bergbau-Bebens
Am 23. Februar 2008 gab es das stärkste Bergbau bedingte Beben, das je im Saarland gemessen wurde. Es folgte eine Zeit des Hoffen und Bangens bei Bergleuten ebenso wie bei Bergbaugegnern. Schlussendlich sollte dieses Beben das endgültige Aus für den Saarbergbau einleiten.
(23.02.2010) Im Februar 2008 bebte um 16.31 Uhr rund um Saarwellingen die Erde. Der Bergbau hatte die bis dahin schwerste Erschütterung im Saarland verursacht. Gemessen wurde ein Wert von 4,0 auf der Richterskala. Die Kirche St. Blasius in Saarwellingen wurde stark beschädigt, Steine stürzten auf die Freitreppe vor dem Gotteshaus. Viele Häuser bekamen Risse. Bei der RAG gingen in der Folge rund 7700 Schadensmeldungen ein. Menschen kamen wie durch ein Wunder nicht zu ernsthaftem Schaden.
Beginn der Kohlekrise im Saarland
Dem Erdbeben folgt ein politisches Beben: Die Landesregierung verhängt einen sofortigen Abbaustopp der Kohleförderung - eine Erleichterung für die Bergbaubetroffenen. Für die Bergleute und Beschäftigten der Zulieferer für die Montanindustrie beginnt hingegen das Hoffen und Bangen um die Arbeitsplätze. Ministerpräsident Müller will "kein neues Experiment mit offenem Ausgang". Die RAG hingegen hält weiterhin am Bergbau fest. Wenige Tage nach dem Beben beantragt sie Kurzarbeit für die vom Kohle-Förderstopp betroffenen Mitarbeiter.
Fünfeinhalb Wochen lang gab es im Saarland keinen Bergbau. Erst am 2. April wird die Kohleförderung wieder aufgenommen – allerdings nur im Flöz Grangeleisen. Der Abbau in der Primsmulde gehört der Geschichte an. Im September genehmigt das Bergamt den Kohleabbau im Flöz Wahlschied West. Rund ein Jahr später, im August 2009, folgt die Genehmigung für den Flöz Wahlschied Ost.
Es sind die letzten Abbaugenehmigungen, die im Saarland erteilt wurden. Das Ende des Bergbaus ist beschlossene Sache. Der saarländische Kohleabbau soll im Jahr 2012 vollkommen eingestellt werden. (red/sas)
Chronologie der Kohlekrise

Wie bereits am ersten Jahrestag, so hält auch in diesem Jahr der Landesverband der Bergbaubetroffenen am 23. Februar eine Mahnwache in Saarwellingen. SR-online hat anlässlich des Jahrestags noch einmal die Chronologie der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt:
• SR-online.de
"Kohleabbau vorläufig eingestellt" (23.02.2008)
http://www.sr-online.de/nachrichten/740/743100.html

• SR-online.de
"RAG plant mit weniger Bergleuten" (15.03.2008)
http://www.sr-online.de/nachrichten/740/751325.html

• SR-online.de
"Es wird wieder abgebaut" (02.04.2008)
http://www.sr-online.de/nachrichten/740/757202.html

• SR-online.de
"Wahlschied statt Primsmulde" (16.09.2008)
http://www.sr-online.de/nachrichten/740/817349.html

• SR-online.de
"Letzte Abbaugenehmigung erteilt" (12.08.2009)
http://www.sr-online.de/nachrichten/1668/949459.html

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Di, 23.02.2010 11:00
von merlin
Bei diesem Link http://www.sr-online.de/nachrichten/740/817349.html
besonders zu beachten:


Reaktionen der Fraktionen
SPD: "Die Abbaugenehmigung für das Flöz Wahlschied ist trotz der erteilten Auflagen eine gute Nachricht für das Energieland Saarland und für die Bergleute, die dort Beschäftigung finden. Die Landesregierung muss nun aber auch endlich Ernst machen mit den Vermittlungsangeboten an die Bergleute." (Heiko Maas)

FDP:
"Niemand kann abschätzen, was der jetzt genehmigte Abbau für Schäden anrichten wird. Deshalb ist die Genehmigung trotz der Auflagen unverantwortlich." (Dr. Christoph Hartmann) Bild

Bündnis 90/Die Grünen:
"Die Erteilung der Abbaugenehmigung für das Flöz Wahlschied West ist der bergbaupolitische Offenbarungseid dieser Landesregierung. Entgegen aller Beteuerungen vom Frühjahr hat sie damit weitere ganze Ortschaften der Willkür der Steinkohle preisgegeben."
(Hubert Ulrich)
Bild

Die LINKE.Saar: "Die Genehmigung war überfällig. Die CDU-Landesregierung gibt aber keine Antwort auf die Frage, wo die Kraftwerkskohle herkommen soll, um die saarländische Stromerzeugung auf dem bisherigen Niveau halten zu können." (Rolf Linsler)

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Di, 23.02.2010 23:19
von WSchaefer
SR Hörfunknachrichten, 23.02.2010 17:00 Uhr:

"Saarwellingen : Mahnwache der Bergbaubetroffenen

Vor der Kirche in Saarwellingen haben am Nachmittag die Bergbaubetroffenen eine Mahnwache gehalten.
Sie erinnerten an die stärkste bergbaubedingte Erschütterung heute vor zwei Jahren. Wirtschaftsminister Hartmann sagte, der Tag habe die Situation im Bergbau grundlegend verändert.
Die Interessengemeinschaft der Bergbaubetroffenen teilte bei der Veranstaltung mit, bei der Regulierung von Bergschäden gebe es noch immer große Unregelmäßigkeiten. Das Unternehmen RAG sagte dagegen, 95 Prozent der gemeldeten Schäden seien bereits reguliert. Insgesamt habe die Regulierung acht bis zehn Millionen Euro gekostet."

http://www.sr-online.de/nachrichten/29/1027265.html

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Mi, 24.02.2010 0:18
von WSchaefer
Aktueller Bericht, Beginn bei Minute 19:27:

http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?selection=AB

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Mi, 24.02.2010 10:02
von merlin
SZ von Heute..:

Mahnwache in Saarwellingen

Genau zwei Jahre ist es her, dass in Saarwellingen
die Erde bebte. Mit einer Mahnwache
vor der St.-Blasius-Kirche erinnerten am
Dienstagnachmittag ungefähr 150 Menschen
an das schwerste bergbaubedingte Erdbeben
in Deutschland. Der Ort der Wache war von
der Interessengemeinschaft zur Abwendung
von Bergbauschäden (Igab) symbolträchtig
gewählt. Für die Betroffenen in den Gemeinden
Reisbach, Saarwellingen, Schwarzenholz
und Heusweiler ist mit dem Fortgang der Abbautätigkeit
unter Tage auch die Angst vor
neuen Erdstößen geblieben. Vor Ort bei der
Mahnwache war auch Wirtschaftsminister
Christoph Hartmann.

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Mo, 15.03.2010 11:52
von merlin
Leserbrief aus der SZ von Heute....:

Der Energiehunger
geht am Land vorbei

Zum Artikel "China kauft weltweit
massiv Kohle" (SZ vom 5. März)
und zu anderen Beiträgen

Der weltweite Energiehunger
sorgt immer mehr für eine Renaissance
der Steinkohle, wie die
Beiträge der Medien eindrucksvoll
belegen. Seltsamerweise
wundern sich Branchen-Analysten,
warum Deutschland dann
seine Kohlenförderung zurückfährt
und vorgezogen Gruben
oder Zechen dichtmacht. Vorreiter
im Schließen von Bergwerken
sind natürlich wir Saarländer –
mit unserer weit vorausschauender
Landesregierung, die durch
ihre Jamaika-Konstellation die
Region immer mehr zu einer Bananenrepublik
entwickelt. Die
frühere schwarze Allein-Regierung
hat bei diesem Thema nicht
anders gehandelt als die neue
schwarz-gelb-grüne Koalition,
beide unter der gleichen Führung
von Ministerpräsident Peter
Müller (CDU). In China und Indien
werden jedenfalls die Hochöfen
noch lange brennen, werden
die Kraftwerke noch weiter Kohle
in Strom umwandeln, wenn
hier im Saarland bereits der Letzte
das Licht ausgemacht hat.

Hier die Antwort.........

Sehr geehrter Herr XXXXXXXXXX,
Ihr mannhaftes Eintreten für eine
Fortführung des Kohleabbaus
im Saarland erfolgt unbeirrt, als
hätte es das Bergbau-Beben vom
23. Februar 2008 mit einer Stärke
von 4,0 auf der Richterskala nicht
gegeben. Ich kann jedenfalls im
Drängen der Landesregierungen
auf ein vorzeitiges Ende der Kohle-
Förderung weder einen Irrweg
noch Willkür erkennen. Hat doch
das Bergbau-Unternehmen mit
seinen klugen Köpfen und seiner
Abbau-Technik den Super-GAU
nicht verhindert. Die Interessen
der Bergleute sind bei dieser Gemengelage
nur die eine Seite der
Medaille und können nicht als
der alleinige Maßstab gelten.
Ihr Alfred Schön

Und hier noch ein passender Forenbeitrag vom Samstag ......

Offizieller Durchschnittspreis im 4. Quartal 2009: 73,31€/t.
Immer im Auge behalten: die derzeitigen Förderkosten im Saarland liegen bei etwa 350,-€/t.
Hat Hartmann in dieser Woche nicht von Planwirtschaft gesprochen? Im Zusammenhang mit den Medikamentenpreisen
oder in Bezug auf die Steinkohleabsatzförderung? Oder beides? Kann es sein dass in beiden Bereichen die IGBCE mit-mischt? Die Gewerkschaft, deren Ex-Vorsitzender Schmoldt gegen Mindestlöhne interveniert hat.
Ich frage mich, was die Gründungsväter der Bergarbeitergewerkschaft zu all dem sagen würden?

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: So, 21.03.2010 11:34
von merlin
Dinos lassen grüssen.............. :roll:

Leserbrief aus der SZ vom Mittwoch....:

Kohle wird ein knappes
Wirtschaftsgut
Zum Artikel "China kauft weltweit
massiv Kohle" (SZ vom 5. März),
zu anderen Bergbau-Beiträgen
und zu mehreren Leserbriefen

Was die Analysten unserer Wirtschaft
schon lange wissen und
seit Jahren nach außen tragen,
was ich auch schon selbst vor immerhin
20 Jahren in Leserbriefen
an meine Zeitung mehrfach
vorhergesagt habe, trifft nun ein,
kommt also keineswegs unerwartet
wie aus dem heiteren Himmel:
Steinkohle wird auf dem Weltmarkt
ein knappes Wirtschaftsgut
und ist heiß begehrt. Noch
wäre es Zeit, politisch gegenzusteuern.
Auch die Umweltschäden,
global betrachtet, die entstehen,
wenn in China oder Indien
aus Kostengründen nicht die
neueste, innovative Kraftwerkstechnik
wie aus Deutschland eingesetzt
wird, sind nicht auszudenken.
Jeder Euro, der in umweltfreundliche
Technologie
oder auch die Weiterentwicklung
derartiger Techniken investiert
würde, ist um ein Vielfaches
wirksamer als Feinstaubplaketten
in deutschen Städten oder andere
Umweltmaßnahmen, die
nicht durchgreifend wirken.
XXXXXXXXXXX, St. Ingbert

Meine Antwort
Sehr geehrter Herr XXXXXXXXX,
ich kann Ihnen nur zustimmen.
Kohle wird innerhalb der nächsten
Jahrzehnte zu einem knappen
Gut. Die Forschung geht davon
aus, dass bereits 2030 das
Maximum der weltweiten Kohleförderung
erreicht ist. Außerdem
werden Länder wie China die
Märkte leersaugen. Bis 2020 will
das Reich der Mitte mehr als 400
Kohlekraftwerke mit einer Leistung
von je 1000 Megawatt hochziehen
– das ist fast jede Woche
eins. In Deutschland die Bergwerke
zu schließen, ist wirtschaftspolitisch
dumm. Wir
brauchen die Gruben noch lange
– und den Strom, der mit der geförderten
Kohle gewonnen wird.
Ihr Lothar Warscheid

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: So, 21.03.2010 15:54
von AmO
Plattitüden statt Realitätssinn. Herr Warscheid ist mit seiner Meinung im letzten Jahrhundert stehen geblieben. Es ist wahr: Die Debatte um die Energieversorgung ist eine wichtige Debatte. Dies jedoch an der heimischen Kohle festzumachen, welche im Jahr 2010 weder einen wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit leistet, noch die geringste Wettbewerbsfähigkeit bietet, zeigt einen mangelhaften Sinn für die Nutzung systemrelevanter, zukunftsfähiger Energieformen in den nächsten Jahrzehnten auf. In diesem Sinne hat seine Antwort auch etwas positives, denn sie hat mir ein aufrichtiges Lachen über die festgewachsenen Thesen ewig Gestriger ins Gesicht getrieben. In diesem Sinne: Auf den Niedergang einer wirtschaftspolitischen Dummheit, die uns in den letzten Jahrzehnten bereits 200 Millarden Euro gekostet hat.

Dumm ist der, der dummes tut (Forest Gump)

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: So, 21.03.2010 16:55
von Hansi
Es geht nicht um Vernunft oder gar Menschlichkeit.
Die Kohle-Lobby wir so lange weitermauscheln, bis der Bürger irgendwann draufhaut !

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=3677942

Dümmliche Lobby-Journalisten wir Herr Wahrscheid sind da nur kleine Helferlein.

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Mi, 24.03.2010 9:59
von Manfred_Reiter
Hallo Hansi,
Hansi hat geschrieben:Es geht nicht um Vernunft oder gar Menschlichkeit.
Die Kohle-Lobby wir so lange weitermauscheln, bis der Bürger irgendwann draufhaut !
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=3677942
... Warscheid und dümmlich stand noch da .... ;-)
Kohle-Lobby = Kartell ... mauscheln ... usw..

WIE RECHT DU HAST ... und zwar in allen Deinen Aussagen!

aber dazu noch ein treffendes spanisches Sprichwort:
Las necesidades del rico por sentencias pasan en el mundo.

zu deutsch etwa:
Die Bedürfnisse der Reichen gelten in der Welt als Gesetze.

ansonsten ... Gesetze sind Menschenwerk - und sie werden nach der obigen Regel gebogen bis es kracht!

Re: Nachrichten von SR-Online und Videotext / Presseberichte

Verfasst: Do, 25.03.2010 13:29
von BergmannsSohn
SZ von Heute..25.03.2010.:

Absinkweiher sollen Naturschutz-Areal werden
Feste Zusage kann RAG Montan Immobilien GmbH für Umbau aber nicht geben

Großrosseln/ Dorf im Warndt.
Rudolf Krumm (Foto: bub), Saar-
Chef der RAG Montan Immobilien
GmbH, hat sich noch einmal
zu Wort gemeldet zu unserem Bericht
über die Zukunft der Absinkweiher
St. Charles zwischen
Großrosseln und Dorf im Warndt.
Er bestätigte, was er bereits in
einer öffentlichen Veranstaltung
in Forbach vorgetragen hatte:
Seine Gesellschaft habe nicht
mehr vor, die Weiher zuzuschütten
– diese Überlegung hatte
noch vor ein, zwei Jahren im
Blickpunkt gestanden. Man wolle
vielmehr das für den Natur- und
Artenschutz wichtige Biotop, das
dort entstanden ist, erhalten und
öffentlich zugänglich machen.
Aber, und diese Einschränkung
ist Krumm wichtig: Auch wenn
man nun Pläne
schmiede zur Erhaltung
des Biotops
und nach
Möglichkeit auf
Erdaufschüttungen
verzichten
wolle – fest zusagen
könne man
das alles noch
nicht. Denn zunächst
müsse man
abwarten, welches Ergebnis die
Untersuchungen der Böschungen
und des Schlamms zeitigen.
Danach erst, betont Krumm, lasse
sich absehen, ob man die jetzigen
Pläne tatsächlich verwirklichen
könne. Oder ob es womöglich
technische Hindernisse gebe.
"Wir hoffen, dass wir ohne Massentransporte
auskommen", sagt
Krumm; doch sicher sei man da
eben noch nicht.
"Aber ihr habt doch gesagt":
Das möchte Krumm sich und seiner
Gesellschaft nicht vorhalten
lassen, falls letztlich doch Lastwagen
fahren müssen. Mit einer
verbindlichen Aussage will er
deshalb warten, bis die Analytiker
mit ihrer Arbeit fertig sind. So
weit wird es voraussichtlich nach
den Sommerferien sein, meint
Rudolf Krumm. dd

" zuerst alles kaputt machen, dann planen und schönreden.
besser wäre doch sofort mit dem wahnsinn aufhören"