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Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Do, 28.02.2008 23:17
von Sachlicher74
@leknakk

natürlich gibt es störungen (Das Gebirge ist kein homogener Körper)
aber die sind nicht so groß (wie z.b. Verwerfungen wo die Kohle auf einmal 20 Meter tiefer liegt)
in letzteren Fällen müßte der Streb dort enden und eine neuer Abbau erschlossen und vorbereitet werden.
das würde bedeuten: Strecken auffahren, Logistik neu etc, Umzug der Strebausrüstung (Schildausbau, Gewinnungsgerät)
das alles kostet sehr viel ziet und damit geld
deswegen kann die Qualität auch mal etwas schlechter sein. Es geht immer immer um das Produkt aus Menge, Kosten und Qualität

In Ensdorf gibt es verschiedene Qualitäten, Prims eher gut, Flöz Grangeleisen eher schlecht
Man verschneidet um für Kraftwerke ausreichende menge mit gleichbleibender Qualität zu haben.
auf diese Qualität sind die Kraftwerke technisch ausgerüstet und umstellen ist nicht mal eben so.
Deswegen wirds auch mit dem Ersatz für Ensdorf nicht soooo einfach.

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Do, 28.02.2008 23:30
von boehserpapa
ein bergwerk das geschlossen wurde kann nie mehr angefahren werden!
IRRTUM
die bergwerke wurden geflutet oder soweit abgedämpt dass kein anfahren mehr möglich ist!
auch falsch an Haueruntertage was ist mit den sogenannten KRIEGSreserven ????
ergo mussen die still gelegten bergwerke wieder anfahrbar sein siehe in frankreich bei den HBL den PUIT SIMON in Merlebach und la Houve II in creutzwald die stehen sei jahren still und können jeder zeit wieder angefahren werden
WAS ist mit den sog EUROSTREB BERGWERK SAAR SCHACHT WARNDT der geht nämlich von MERLEBACH nach Luisenthal
ja es Stimmt auch das Camphausen nicht mehr befahrbar ist aber nur weil Gottelborn ja eine strecke nach Camphausen fuhrt und Göttelborn jeederzeit wieder anfahrbar ist
@ sachlicher das Frac veerfahren sollte auch in frankreich zur erprobung kommen und sie sind Kläglich gescheiter mit das selbe wird hier auch passieren den in der Primsmulde herrschen die gleichen geologische bedingungen wie in la Houve und puit simon

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Do, 28.02.2008 23:40
von MonaLisa
Bei Sachlicher hatte ich eben gelesen (gelöscht?), das Bergwerk Saar habe eine besondere Bedeutung, worauf er nicht näher eingehen möchte (oder darf?) Würde mich aber brennend interressieren was er damit meinte?
Ich habe gestern im TV gesehen/gelesen, daß in Ensdorf so günstig wie sonst nirgends gefördert werden könne, worauf sich die Preiskalkulation der gesamten Deutschen Steinkohle stützt. Ist das Bergwerk Saar die letzte Infusion, die das Wesen Bergbau am Leben hält? Das würde auch erklären, warum das Herz (Vorstand) dieses Konzerns an diesem lebensverlängernden Bergwerk festhält.

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Do, 28.02.2008 23:45
von zwischendenFronten
zwischendenFronten hat geschrieben:
Ohne Ensdorf klemmt die gesamte Kohle-Planung
Weshalb das Schicksal des Bergwerks Saar für die RAG so wichtig ist

Von dpa-Mitarbeiter Rolf Schraa

Essen/Saarbrücken.
Das mögliche Aus für den Kohlebergbau an der Saar könnte für eine Zeche im Ruhrgebiet die Rettung vor der bereits geplanten Schließung bedeuten – und damit dort tausende Arbeitsplätze auf Jahre hinaus sichern. Für die RAG Deutsche Steinkohle brächte das allerdings dramatische Mehrkosten mit sich, die das Bergbau-Unternehmen aus eigener Kraft langfristig kaum schultern könnte. Denn das Bergwerk Saar ist das produktivste im Konzernverbund. RAG-Chef Bernd Tönjes kündigte für die kommenden Wochen bereits eine Sondersitzung des Aufsichtsrats an. Denn das Unternehmen will zwar mit aller Macht um die rund 5000 Arbeitsplätze an der Saar kämpfen, muss sich aber trotzdem strategisch auch auf den anderen Fall einstellen. Eigentlich wollte die RAG bereits bei einer Aufsichtsratssitzung am 2. April ihre so genannte Bergbauplanung bis 2012 vorlegen. Neben den Bergwerken Walsum (Duisburg) und Lippe (Gelsenkirchen) mit zusammen gut 5000 Bergleuten, deren Schließung Mitte 2008 beziehungsweise Anfang 2010 seit längerem feststeht, sollte dabei für zwei weitere der noch acht deutschen Zechen das Aus beschlossen werden. Beide Zechen liegen offenbar im Ruhrgebiet – das Bergwerk Saar war nach bisheriger Planung schon deshalb nicht dabei, weil es mit seinen niedrigen Produktionskosten den Gesamtpreis im RAG-Verbund deutlich senkt: Nach Medienberichten, die nie dementiert wurden, produziert Ensdorf für rund 90 Euro pro Tonne. Seit dem deutlichen Anstieg der Kohlepreise wäre die Saar-Kohle demnach sogar ohne Subventionen marktfähig. Der Konzern-Schnitt liegt nach Angaben des Vereins der deutschen Kohleimporteure bei 160 bis 170 Euro pro Tonne. Beobachter schließen aus der Ankündigung von Tönjes, wonach die April-Sitzung des Aufsichtsrats verschoben werden könnte, dass bei einem Aus für Ensdorf die gesamte Kohleplanung wackelt. "Wenn die Saar dicht macht, ist der Kostenrahmen hin. Dann fällt das ganze System zusammen", sagt ein Insider, der nicht zitiert werden will. Zu der Mehrbelastung durch den Wegfall der günstigen Saar-Grube kämen nämlich die erheblichen Kosten für den sozialverträglichen Abbau der 5000 saarländischen Arbeitsplätze. Betriebsbedingte Kündigungen sind im Steinkohle-Finanzierungsgesetz ausgeschlossen. Außerdem kämen auf die RAG erhebliche Transportkosten zu: Die Millionen Tonnen heimischer Kohle, die bisher auf kurzem Weg zu den saarländischen Kraftwerken kamen, müssten künftig durch ganz Deutschland transportiert werden. Da es auf dem Wasserweg kaum zusätzliche Kapazitäten gibt, würden Zug- und Lastwagentransporte nötig. "Das alles in wenigen Wochen zu improvisieren, wird deutlich teurer", sagt Wolfgang Ritschel, Geschäftsführer des Vereins der Kohleimporteure. Angesichts der politischen Vorbehalte gegen die Kohle bei FDP und Grünen und aufgrund des Drucks von Saar-Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sehen Beobachter praktisch keine Chancen für eine Aufstockung der Subventionen wegen des Notfalls. Derzeit wird die Kohle-Förderkasse aber um hunderte Millionen entlastet, weil der Weltmarktpreis von unter 70 auf rund 110 Euro pro Tonne gestiegen ist. Diese Mehreinnahmen werden nach der bisherigen Vereinbarung auf die Subventionen angerechnet. Gäbe der Bund das Geld frei, würde wieder Handlungsspielraum für die RAG entstehen.
Das ist der eigentliche Grund, warum der endgültige Abbaustopp unbedingt verhindert werden soll. Dabei interessieren einige Herren weder die Bergbaubetroffenen noch die Bergleute.

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Do, 28.02.2008 23:50
von MonaLisa
Das ist der Artikel, den ich gemeint habe, danke!

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Do, 28.02.2008 23:54
von Sachlicher74
hmmmm, interessant

hatte in der tat wesentlich mehr geschrieben
u.a. zur frac technik, rolle von ensdorf, missverständnis zu sprengungen im anderen thread und und und


SORRY!!! Mein Fehler bin mit meinen Beiträgen durcheinander gekommen !!!!!!!!!!!!!

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 1:50
von tabby13
@Haueruntertage:

Sorry für meine Skepsis,aber da komm ich jetzt nicht mehr ganz mit.Wieso kann ein stillgelegtes Bergwerk nicht mehr angefahren werden?Mann kann ja auch theoretisch ein neues Bergwerk bauen.Bei einem stillgelegten Bergwerk sind immerhin ja schon die Grundstrukturen noch vorhanden.Wenn ich ein neues Bergwerk bauen kann,wieso kann ich dann nicht ein altes Bergwerk wieder anfahren??? :?:

Ein mir bekannter Bergmann,der 20 Jahre unter Tage verbracht hatte,erklärte mir,dass man ein geflutetes Bergwerk innerhalb von etwa 6 Monaten trockenlegen könnte und nach Wiederherstellungsarbeiten wieder aufnehmen könnte.Gerade der Wasserdruck in den gefluteten Stollen würde verhindern,dass diese einstürzen.

Seiner Aussage nach wurde im 2.Weltkrieg das ein oder andere Bergwerk an der Saar geflutet,um die Kohlevorräte nicht einfach so den Alliierten in die Hände fallen zu lasssen.Die Förderung wurde an diesen Standorten nach Beendigung des Krieges wieder aufgenommen.

Meiner Meinung nach hat die DSK damals wohl aufs falsche Pferd gesetzt und die falsche Grube im Saarland offen gelassen.Wenn die Bosse das eingestehen würden,wären sie wohl ziemlich am Ende.Wenn die Dillinger Hütte noch Kohle von der Grube Warndt bekäme,würde sie sich wahrscheinlich von schreiben,wie man so schön sagt.Nicht umsonst wird momentan damit begonnen,die noch in Velsen lagernde Warndtkohle nach Dillingen bzw. zu der mittlerweile zur DH gehörenden Kokerei nach Carling zu schaffen....

Wie ist deine ehrliche Meinung als aktiver Bergmann dazu?Was sagst du zu den immensen Vorkommen von hochwertiger Kokskohle an mittlerweile stillgelegten Gruben im Saarland,wie z.B. der Grube Warndt/Luisenthal,Camphausen oder dem Verbundbergwerk Göttelborn?
Das soll kein Vorwurf an dich sein,ihr als normale Bergleute seid mit Sicherheit die Letzten,die was für die aktuelle Misere können,aber meiner Meinung nach kann hier was nicht stimmen.Warum lass ich ausgerechnet das Bergwerk auf,das offenbar über die schlechteste Qualität aller saarländischen Kohlevorkommen verfügt und zusätzlich noch über die mit Abstand schwierigsten Abbaubedingungen?

Ich komm da nicht mehr mit. :?

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 8:32
von AmO
Sachlicher74 hat geschrieben:(im Hinblick auf die Entstehung und Bedeutung von hört auf bitte ich bestimmte Personen von "hört auf" in Zukunft abzusehen, danke!)
durchaus merkwürdiger Einstieg hier...

Jetzt aber mal etwas fachliches: In Rosbruck wurden die Stollen geflutet und solange die Flutung andauert gibt es immer wieder ähnliche Erdbeben wie beim Kohleabbau selbst. Werden wir sobald das hier geschieht wieder so ein Monsterbeben bekommen können?

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 9:25
von kaeferfreund
Wenn laut Bericht von H. Schraa, dpa, die Kosten durch den erforderlichen Wegfall des Bergwerks Saar steigen sollten, dann kann dies doch durch die provitable weisse Seite (evonik) ausgeglichen werden. Andere Unternehmen machen dies doch auch . Nach dem Staat zu schreien, ist einfach. Eine deutliche Reduzierung des "Wasserkopfes" spart auch zusätzliche Kosten, Beispiel, warum braucht Bergwerk Saar eine Komunikationsabteilung??
Im übrigen bin ich der Meinung, daß Bergwerk Saar für immer geschlossen werden muß (Zitat von Manfrd Reiter)!!!!

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 9:54
von Ausflipper
Bei aller hier dargelegten Sachlichkeit, hier noch eine ganz sachlich und nüchterne Information aus erster Hand. Die Kreditinstitute im betroffenen Gebiet (KSK an erster Stelle) rechnen intern mit einem Wertverlust von 30% auf Immobilien. Das heisst im Klartext, mein Haus hat am Samstag 100.000,00 Euro unsichtbaren Schaden davongetragen, mein Firmengebäude 200.000,00 Euro. Da niemand so verrückt sein wird in Saarwellingen und Umgebung in nächster Zeit einen Neubau zu errichten (es sei denn er hat bereits angefangen), verringerrt sich der Wert für Grund und Boden um einen ähnlichen Wert. Summiert man diese Werte, so hat der 23.02.2008 einen volkswirtschaftlichen Gemeinschaden von etwa 2 Milliarden Euro hervorgerufen. Da nun die RAG meine monatlichen Raten für den entstandenen Wertverlust nicht übernimmt, subventioniere ich den Steinkohleabbau sozusagen aus privater Hand. Da es sich wiederum um eine aussergewöhnliche Belastung handelt, schliesslich sind wir ja eine kleine Minderheit und es ist zweifelsfrei eine Naturkatastrophe ausgelöst worden, werde ich diese Belastungen in meiner kommenden Einkommenssteuererklärung geltend machen. Was sagen unsere Steuerexperten zu diesem Thema?

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 10:14
von AmO
Bin absolut kein Experte, hatte aber irgendwann vor vielen Jahren ein paar Semester BWL und kann mich dunkel an sowas erinnern:

http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/i ... rinzip.htm
Imparitätsprinzip

allgemeiner Bewertungsgrundsatz für den Ansatz von Vermögensgegenständen (Vermögen) und Schulden im Jahresabschluss. Das Imparitätsprinzip besagt, dass vorhersehbare Verluste, sobald sie erkennbar sind, bereits vor ihrem Eintritt zu berücksichtigen sind (§ 252 Handelsgesetzbuch/HGB).

Grundsatz, der eine ungleiche Behandlung von nicht realisierten Gewinnen und Verlusten vorschreibt: während nicht realisierte Verluste zu antizipieren sind (z.B. durch Abschreibungen oder durch Rückstellungsbildung), dürfen Gewinne erst dann ausgewiesen werden, wenn sie tatsächlich verwirklicht wurden.

Es besagt, daß mögliche zukünftige Verluste anders zu behandeln sind als künftige Gewinne:

(1) Noch nicht realisierte, aber erkennbare Gewinne dürfen nicht ausgewiesen werden (Realisationsprinzip).

(2) Noch nicht realisierte, aber erkennbare Verluste müssen ausgewiesen werden (Imparitätsprinzip).
Da vorgenanntes sich primär auf Verbindlichkeiten bezieht, gilt es eventuell nicht oder nur bedingt was den Wertverlust der Immobilien angeht. Wäre interessant von jemandem eine Antwort zu bekommen, der wirklich Ahnung davon hat.

Ist der Wertverlust der Häuser nicht der merkantile Minderwert, was die IGAB immer wieder angeführt hat, dass die RAG das nicht bezahlt, obwohl sie müsste?

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 10:28
von merlin
Ist der Wertverlust der Häuser nicht der merkantile Minderwert, was die IGAB immer wieder angeführt hat, dass die RAG das nicht bezahlt, obwohl sie müsste?

.................so isses................ :evil:

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 10:47
von AmO
Sachlicher74 hat geschrieben:ich will die Möglichkeit des Bohrens und Fracens von oben nicht ausschließen.
Aber sie erscheint mir nicht logisch. Die Sandsteinschichten liegen wesentlich näher am Kohlenniveau als an der Tagesoberfläche. Bohrungen sind dementsprechend (zeit)aufwendiger und teurer.
http://www.sr-online.de/nachrichten/30/745305.html
29.02.2008 10:15
Saarbrücken: Kein Antrag auf Abbau in alten Feldern

Die RAG Deutsche Steinkohle hat beim Saarbrücker Bergamt noch keinen Antrag zur Reaktivierung alter Kohlelagerstätten gestellt. Das teilte ein Sprecher des Bergamtes auf Anfrage des SR mit.

Für die Flächen liege ein Rahmenbetriebsplan vor. Grundsätzlich könne der Abbau also genehmigt werden. Allerdings müssten die Oberflächeneigentümer in das Verfahren einbezogen werden.

Ihre Eingaben müsse das Bergamt abwägen, bevor es den Abbau genehmige. Dieses Verfahren würde mindestens ein Jahr dauern. Die RAG prüft, künftig in stillgelegten Kohlefeldern abzubauen.
Wenn man diese Dinge so hört und liest, scheint es immer mehr in die Richtung zu laufen, dass die RAG bezüglich weiteren Abbaus Placebos sucht, um die Verantwortung für die Bergleute auf das Land abzuschieben. Sieht so aus, als ob die saarländischen Kumpel von der RAG verratzt und verraten werden.

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 11:14
von kaeferfreund
Das die DSK ihre Mitarbeiter in Stich läßt, demonstriert sie durch die Anmeldung zur Kurzarbeit von ca. 4100 Mitarbeitern, lt. Tönjes - im Wirtschaftsausschuß am 25.02.08 - beträgt die Anzahl der Bergleute 3600 Mitarbeiter. Wo kommt der Rest her??
Zusätzlich ist die DSK nicht in der Lage vorschriftsgemäße Unterlagen an das "Arbeitsamt" zu liefern, Info Nachrichten vom SR!!!
Zusatzinfo: Andere renomierte Firmen zahlen ihren Mitarbeitern zusätzliche Ausgleichszahlungen zum Kurzarbeitsgeld. Das wäre doch eine Aufgabe für die IGBCE und Geuskens!! Damit können sie ihren Mitgliedern helfen!!!!

Vielleicht verzichten sie zusätzlich auf die Mitgliedsbeiträge zur IGBCE ??????

Re: Fakten zur Aufklärung

Verfasst: Fr, 29.02.2008 11:19
von bonobo
Ich habe hier die ganze Zeit nur gelesen und mich jetzt mal angemeldet, weil ich auch mal etwas dazu sagen möchte:

Nachdem ich vorher, wie viele Andere auch, die Bergbaubetroffenen belächelt habe (das gebe ich ehrlich zu), hat sich meine Meinung seit dem Samstag massiv geändert. Noch nie habe ich so etwas in meinen eigenen vier Wänden (Raum Siersburg) miterleben müssen. Auch bei uns haben die Gläser im Schrank gescheppert und die Blumen sind fast von der Fensterbank gefallen. Meine erster Gedanke war: Wie muß das erst im Raum Nalbach / Saarwellingen gewesen sein? Hat man erst mal selbst gefühlt, was andere "nur" beschreiben können - denkt man oft anders. Nun kann ich auch MIT euch FÃœHLEN!

Ich für meinen Teil stehe voll auf der Seite der IGAB und der Bergbaubetroffenen und werde mich auch an Protestaktionen beteiligen, weil ich der Meinung bin, daß unsere "lieben" Nortrhein-Wandalen hier in unserer Heimat einen haarsträubenden RAUBBAU betreiben. Das ist für die Natur nicht gut und für die Menschen schon überhaupt nicht - aber Gott sei Dank weit weg von NRW. Alles dreht sich nur noch ums Geld - und die Manager, die allzuoft den Eindruck erwecken, Einsicht für die Beschäftigen zu haben; haben gezeigt - daß es Ihnen lediglich um die Befüllung Ihres Kontos geht.

OK, die Bergleute machen ihren Job und dieser Beruf hat eine 600 Jährige Tradition in unserem Land; aber Leute, was sich hier seit 2 Jahren tut, hat mit Tradition (bedeutet für mich auch SOZIAL - also im Einklang mit Natur und Gesellschaft) nicht mehr viel zu tun. Das hier ist reine Gewinnmaximierung alla AG mit steuerlicher Unterstützung und die Bergleute machen die "Dreckarbeit" und halten gleichzeitig als Prügelknaben (Opfer) her.

Wenn man dann noch bedenkt, daß die Kohle für ein Kraftwerk gefördert wird, welches einen Wirkungsgrad von ca. 50 Prozent hat - hat man festzustellen, daß es eher jetzt als später an der Zeit ist, mit diesem Unfug aufzuhören. Die Raffgier hat schon längst die Vernunft überholt: Macht es euch deutlich: Etwa die Hälfte der Rohstoffe (die nur begrenzt vorhanden sind), verpuffen in einem Kühlturm - ebenso wie unsere Verantwortung gegenüber unseren Kindern. Offensichtlich blenden das viele aus, die von der Raffgier geblendet sind - oder aber der überhebliche Egoismus ist stärker als die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen.

Nach diesem Absatz kann man auch erkennen, daß die Bürger in ENSDORF bezüglich der Errichtung eines Gross-Kraftwerkes Ensdorf eine weise und gute Entscheidung für das Saarland getroffen haben. Leute wir brauchen diesen Blödsinn nicht, verwenden wir statt dessen besser unsere Engergie, um vernünftige Energiequellen für das Saarland zu erschließen.


@ Sachlicher
Vielen Dank für Deine Infos, es tut aber nichts zur Sache, WIE die Kohle abgebaut wird, um "weniger" Schäden zu verursachen - Das ganze System ist eine Einbahn-Strasse und muß geändert werden.

Und alle diejenigen, die der Meinung sind, daß dass alles nicht so schlimm ist: bitte kauft den Bergbaubetroffenen Ihre Häuser zu einem reellen (vorherigen) Verkehrswert ab und bewohnt diese auch - ich bin schon jetzt überzeugt, daß sich die meisten auf dieser Seite wiederfinden werden.

Ich wünsche ALLEN ein BEBENFREIES Wochenende (natürlich auch Zukunft)

Wir sehen uns bei der DEMO!!!

bonobo