Beitrag "frontal21" Neue Kraftwerke statt Klimaschutz

Globale Auswirkungen der Kohle auf die Umwelt. Zukunftsfähige Energieformen

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Joerg
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Beitrag "frontal21" Neue Kraftwerke statt Klimaschutz

Beitrag von Joerg » Do, 28.01.2010 12:31

Quelle:
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/15 ... 39,00.html

Beitrag aus Frontal21 vom 26.01.!

Neue Kraftwerke statt Klimaschutz
Sachverständige gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke
von Andreas Halbach

Experten haben gegenüber Frontal21 den Bau neuer Kohlekraftwerke kritisiert: "Die Energiekonzerne bauen wild darauf los, solange sie noch bauen dürfen. Sie wollen jetzt Tatsachen schaffen, um ihre Monopole zu sichern", sagte Professor Olav Hohmeyer, Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der Bundesregierung. "Ein Umdenken in Richtung erneuerbarer Energien hat dort leider kaum stattgefunden."

Sendung am 26.01.2010
Im aktuellen Kraftwerkserneuerungsprogramm sind ein Dutzend Kohlekraftwerke bis 2020 in Betrieb geplant. Doch diese Kraftwerke zur Kohleverstromung seien laut Professor Olav Hohmeyer völlig überflüssig: "Wenn wir die angestrebte Reduzierung des Treibhausgases CO2 in Deutschland um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 schaffen wollen, dürfen diese Kohlekraftwerke nicht gebaut werden", so Hohmeyer.

Sabine BraunKemfert warnt vor Preisanstieg beim Zertifikatehandel."Kohle Kraftwerke sind Fehlinvestition"
Die Energieökonomin Professor Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ergänzte, dass die Kohlekraftwerke wegen des drohenden Preisanstiegs beim CO2-Zertifikatehandel auch aus wirtschaftlichen Gründen "unverantwortlich" seien, denn "am Ende bezahlt der Verbraucher die Fehlinvestitionen".

Die Experten raten stattdessen, in den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Wind, Erdwärme oder Photovoltaik zu investieren. Die Stromversorgung könne für eine Ãœbergangszeit mit billigeren Gaskraftwerken sichergestellt werden, die im Vergleich zur Kohle nur die Hälfte der klimaschädlichen Treibhausgase verursachen. Das Potential der erneuerbaren Energien sei ausreichend, um die komplette Strom- und Wärmeversorgung sicherzustellen. Bis 2050 könne dieses Ziel erreicht werden.
"Eine Stromlücke gibt es nicht"
"Leider wird die Entwicklung der erneuerbaren Energien massiv behindert, wenn jetzt die großen Kohlekraftwerke gebaut werden", sagte der Berater der Bundesregierung Hohmeyer, der bis vor kurzem noch Mitglied des Weltklimarates war - und fügt hinzu: "Die von der Politik immer wieder behauptete Stromlücke beim Umstieg auf erneuerbare Energien ist eine Chimäre - die gibt es nicht."

apStudie: CO2-Minderung bei neuen KKWs reicht nicht aus.Zusätzlich zu dem Dutzend Kohlekraftwerke, die bis 2020 in Betrieb gehen sollen, sind derzeit zehn Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 11.000 Megawatt im Bau. Durch die neuen Kohlekraftwerke werde die Umwelt mit zusätzlich 100 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr belastet. Auch eine neue Studie des Umweltbundesamtes bestätigt: "Obwohl neue Kohlekraftwerke deutlich höhere Wirkungsgrade haben und deshalb geringere CO2-Emissionen erreichen als alte Kohlekraftwerke, reichen diese Effizienzgewinne bei weitem nicht für eine CO2-Minderung in der Größenordnung aus, wie sie der Klimaschutz erfordert."
Bergbauerdbeben-Gegner und Schachtdeckel-Fan

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